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Autositz: Wie garantiert man bestmöglich die Sicherheit seiner Kinder?
Die Autofahrt mit seinem Kind ist bei uns im Alltag tief verankert, dabei sollte man dabei gewisse Sachen beachten. Was sollte man bei Autositzen beachten und welche Vorschriften gibt es, um bei Familienausflügen den Kindern die bestmögliche Sicherheit zu bieten?
Was sagen die Gesetze in Luxemburg?
Laut Gesetz heißen sie besondere Rückhalteeinrichtung. Hierbei handelt es sich um Autositze, Schalen, Sitzerhöhungen und sämtliche sonstigen Mittel, um ein Auto für Babys und Kinder sicherer zu gestalten.
Im Großherzogtum besteht laut Straßenverkehrsordnung die Pflicht, diese besonderen Rückhalteeinrichtungen für den Transport von Kindern mit einer Größe von unter 1,5 m zu verwenden. Ein Verstoß gegen diese Vorschrift kann mit dem Verlust von zwei Führerscheinpunkten und einem Bußgeld in Höhe von 145 € geahndet werden.
Diese Vorschrift ist streng. Die Ausnahmen für den Transport eines Kindes ohne besondere Rückhalteeinrichtung sind äußerst begrenzt.
Die Wahl eines guten Autositzes
Die Preisspanne für einen Autositz geht von 50 € bis 500 € und dazu ist das Angebot vielfältig … dabei ist jedoch nicht alles gleichwertig. Wir haben Ihnen einige Tipps zusammengestellt, um sich ein besseres Bild zu machen und eine sichere, fundierte Entscheidung zu treffen.
Im Großen und Ganzen geht man davon aus, dass ein Kind über rund zwölf Jahre drei unterschiedliche Modelle nutzen wird. Der Übergang von einem Sitz auf den nächsten geschieht in Abhängigkeit der Größe und des Gewichts des Kindes:
- Die Schalen oder Cosys für Babys: Sie sind für Kinder mit einer Größe von 40-45 cm bis 75-87 cm, die höchstens 12-13 kg wiegen. Der richtige Zeitpunkt für den Wechsel hängt natürlich von der Gewichtsgrenze ab, man sollte jedoch auch den Kopf des Babys (sobald dieser sich dem oberen Ende der Schale nähert) und den Gurt berücksichtigen, der sich auf Höhe der Schultern oder etwas darunter befinden muss.
- Die Autositze für die 2. Altersgruppe für Kinder: Sie sind für Kinder ab 61-76 cm bis 105 cm vorgesehen, die bis zu 18 oder sogar 23 kg wiegen.
- Die Sitzerhöhungen mit oder ohne Rückenlehne: Für die größeren Kinder mit einer Größe zwischen 100 und 150 cm und einem Gewicht von über 23 kg.
Bei Ihrem Kauf sollten Sie einige wichtige Optionen bedenken, die jeweils ihre eigenen Vorteile haben:
- entwicklungsfähige Modelle oder nicht: Manche Modelle lassen sich im Laufe des Wachstums anpassen, weshalb man nur zwei Sitze kaufen muss anstatt drei. Für die ersten Lebensmonate sollte man lieber die sichere Variante wählen, also ein Modell, dass voll und ganz auf Babys angepasst ist.
- eine Positionierung entgegen oder in Fahrtrichtung: Die Fahrt entgegen der Fahrtrichtung ist bis zum Alter von 15 Monaten Pflicht und ist danach bis 18 kg oder 105 cm möglich.
- eine Isofix-Halterung oder nicht: Diese Halterung ist nützlich, wenn Ihr Auto mit diesem System ausgestattet ist. Die Anbringung/das Abnehmen des Sitzes ist generell viel einfacher und schneller als mit dem Sicherheitsgurt.
- ein Sitz mit integriertem Sicherheitsgurt oder Aufprallschutz: Diese Option hängt ganz von Ihrem Kind ab. Der Aufprallschutz mag zwar sicherer sein, manche Kinder mögen diese Sitze jedoch ganz und gar nicht.
- Die zwei geltenden Normen R44 oder R129 (auch i-Size genannt):
Norm | R 44/04 | R 129 i-Size |
Inkrafttreten | 1982 | 2013 |
Betrifft | eher die Sitze, die mit dem Sicherheitsgurt befestigt werden | eher die Sitze, die mit Isofix befestigt werden (mit oder ohne Stützfuß) |
Einstufung | 5 Sitzgruppen auf der Grundlage des Gewichts des Kindes | 4 Sitzgruppen auf der Grundlage der Größe des Kindes und eines Höchstgewichts |
Besonderheit | – | Entgegen der Fahrtrichtung obligatorisch bis 15 Monate |
Verlangen Sie mehr als das Minimum
Zuzüglich zur Konformität werden die Autositze auch unabhängigen Crashtests unterzogen. Bei diesen Tests wird natürlich die Sicherheit aber auch die Benutzerfreundlichkeit, der Komfort und der Gehalt von Schadstoffen (wie Phthalate oder Schwermetalle) bewertet.
Die Qualität der Sitze wird durchgehend verbessert, dabei gibt es jedes Jahr Tests, die „nicht empfohlene“ Sitze ausfindig machen. Die Günstigsten erhalten nicht unbedingt die schlechteste Note und die Marken mit den häufigsten Auszeichnungen sind nicht davor geschützt, für eines ihrer Modelle eine schlechte Note zu erhalten.
Die Noten sind kostenfrei einzusehen, beispielsweise auf der deutschen Website des ADAC.
Wenn Sie sich für die Sicherheit entscheiden möchten, dann haben wir hier noch einige Möglichkeiten, die einen wirklichen Unterschied machen:
- Lassen Sie Ihr Kind so lange möglich entgegen der Fahrtrichtung.
Bei einem Unfall wird das entgegen der Fahrtrichtung fahrende Kind in seinen Sitz gedrückt, anstatt nach vorne geschleudert zu werden. Dies macht für seine Halswirbel einen großen Unterschied! Bei einem Unfall bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h entspricht die Wucht des Aufpralls einem Sturz aus dem 3. Stock. Ein 15 kg schweres Kind wird mit einer Kraft von 150 kg geschleudert. Bei einer Fahrt in Fahrtrichtung wird das Genick mit einem Gewicht von 300 kg belastet, bei einer Fahrt entgegen der Fahrtrichtung sind es lediglich 50 kg. Das Risiko schwerer Verletzungen wiederum wird um den Faktor 5 verringert: 40 % Risiko bei einer Fahrt in Fahrtrichtung, 8 % bei einer Fahrt entgegen der Fahrtrichtung.
- Verwenden Sie eine Sitzerhöhung mit Rückenlehne.
Es gibt viele Marken, die nur noch diese Version anbieten. Bei einem seitlichen Aufprall fängt die Lehne einen Großteil der in Richtung des Kopfes und des Oberkörpers freigesetzten Energie auf. Ein weiterer Vorteil der Lehne besteht darin, dass der Kopf Ihres Kindes gehalten wird, wenn es einschläft, anstatt dass der Kopf auf die Fensterscheibe rutscht. Dies ist einerseits angenehmer für Ihr Kind, aber zugleich auch sicherer im Falle eines Unfalls.
- Kaufen Sie lieber einen neuen Sitz.
Dies hat zahlreiche Vorteile: Sie verfügen über eine Garantie vonseiten des Verkäufers, Sie können ihn in Ihre Kfz-Versicherung aufnehmen und vor allem sind Sie absolut sicher, dass dieser Sitz nicht in einen Unfall verwickelt war. Denn bereits bei niedriger Geschwindigkeit kann ein Aufprall den Autositz nicht sichtbar beschädigen und so seine Qualität verringern. Auch ohne Unfall sollten Sie bedenken, dass die empfohlene Lebensdauer der besonderen Rückhalteeinrichtungen zehn Jahre beträgt. Nach diesem Zeitraum geht man davon aus, dass die Materialien abgenutzt sind und der Sitz nicht mehr über dieselben Sicherheitsqualitäten verfügt.
Vorsicht im Alltag
Die Sitze sind zwar immer leistungsfähiger, die Familien sorgen sich immer mehr um die Sicherheit und trotzdem wird davon ausgegangen, dass nur 3 von 10 Kindern richtig angeschnallt sind. Denn auch mit dem besten Autositz besteht weiterhin eine Gefahr für Ihr Kind, wenn es schlecht angeschnallt ist.
Achten Sie besonders auf die Anbringung des integrierten Sicherheitsgurts. Er darf sich nicht verdrehen, er muss stramm sein und der Platz zwischen ihm und der Schulter Ihres Kindes darf höchstens 1 cm betragen. Sobald drei Finger zwischen dem Gurt und Ihrem Kind hindurchpassen, besteht ein Schleuderrisiko.
Wenn Ihr Kind wächst, prüfen Sie stets, dass das Kopfteil der Sitzerhöhung (oberer Teil des Sitzes) richtig angepasst ist. Empfohlen sind 2 Finger zwischen dem unteren Ende des Kopfteils und der Schulter des Kindes: nahe genug, um den Kopf gut zu umfassen, aber ohne die Schultern zu eng zu halten.
Im Winter sollten Sie die Jacke oder den Overall Ihres Kindes ausziehen, bevor Sie es anschnallen, und sichergehen, dass der Sicherheitsgurt möglichst nah an seinem Körper anliegt. Diese zusätzlichen Stoffe täuschen, denn man denkt, dass der Sicherheitsgurt richtig festgezurrt ist, bei einem Aufprall wird der Stoff jedoch zusammengedrückt, was wiederum ein Schleuderrisiko birgt. Mit einer Sitzerhöhung kann die Jacke auch die richtige Anbringung des Sicherheitsgurts stören. Wenn dieser schlecht angebracht wird, wird bei einem Unfall der Unterleib zusammengedrückt, was gewisse Organe wie die Leber, die Milz oder die Nieren beschädigt. Anstatt der Jacke können Sie einen Poncho oder eine kleine Decke verwenden, der bzw. die über den Gurt gelegt wird.