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Wo kann ich mein Kind in Luxemburg betreuen lassen?
Eine Übersicht über die kollektiven Betreuungseinrichtungen für Kinder von 0 bis 18 Jahren.
Kinderkrippen, Mini-Kinderkrippen, Kinderhorte, Tagesstätten, Schülerhorte (Maisons Relais)… in Luxemburg gibt es zahlreiche öffentliche oder private Möglichkeiten der Kinderbetreuung. Wie entscheidet man sich da am besten? Das hängt von Ihren Bedürfnissen, Ihrem Budget, den Betreuungszeiten, den verfügbaren Plätzen und natürlich vom Alter Ihres Nachwuchses ab.
Kinderkrippen (ab 3 Monaten)
Private oder öffentliche Kinderkrippen sind in Luxemburg die gängigste Betreuungseinrichtung für Kleinkinder. Mit Ausnahme der dezentralen Mini-Kinderkrippen, die Kinder bis zu 12 Jahren aufnehmen können, richten sich die Krippen an noch nicht eingeschulte Kinder, d.h. an die Altersgruppe von 3 Monaten bis maximal 4 Jahren (die Schulpflicht besteht von 4 bis 16 Jahren), oder bis zu 3 Jahren, falls das Kind für das (fakultative) Jahr der „schulischen Früherziehung“ angemeldet wurde.
Wie in unseren Nachbarländern ist die Nachfrage nach Betreuung von Kleinkindern recht hoch, weshalb Sie sich am besten so früh wie möglich informieren sollten. Sie können Ihr Kind bereits ab dem vierten Schwangerschaftsmonat in einer Krippe voranmelden.
Zum Glück ist die Zahl der verfügbaren Plätze in den letzten Jahren stark gestiegen. In Luxemburg gibt es mittlerweile fast 450 Kinderkrippen und 22 Mini-Kinderkrippen, die staatlich anerkannt sind. Dazu kommen noch die privaten, nicht vom Staat unterstützten Einrichtungen.
Kommunale Kinderkrippen
Alle Luxemburger Gemeinden bieten öffentliche Kinderkrippen an. Die Plätze sind jedoch begrenzt und werden vorrangig an die in der Gemeinde lebenden Kinder vergeben, bei denen beide Eltern berufstätig sind. Es werden auch noch weitere Prioritätskriterien berücksichtigt, wie das Haushaltseinkommen, die sozio-familiäre Situation oder die besonderen Bedürfnisse des Kindes (zum Beispiel bei körperlicher oder geistiger Behinderung).
Die Gebühren werden vom Staat festgelegt und hängen von Ihrem Einkommen ab. Darüber hinaus können Sie in vielen Einrichtungen eine finanzielle Unterstützung durch das System des „Chèque-Service Accueil“, dem Gutschein für Kinderbetreuung, beantragen (siehe unten).
Die Anmeldung erfolgt bei der Dienststelle
Kinderkrippen (Service de la petite enfance) Ihrer Gemeinde.
Private Kinderkrippen
Die privaten Kinderkrippen, die teils in Unternehmen angesiedelt sind, stellen zwei Drittel der für Kinder unter vier Jahren verfügbaren Betreuungsplätze. Sie bieten eine große Vielfalt an pädagogischen Ansätzen an, darunter die bekanntesten wie Montessori, Freinet, Steiner, Reggio…
Achtung: Einige private Kinderkrippen sind vertraglich an den Staat gebunden, andere nicht! Während erstere verpflichtet sind, vom Staat festgelegte Gebühren in Abhängigkeit vom Haushaltseinkommen zu erheben, können diejenigen ohne Vertragsbindung an den Staat ihre Preise völlig frei bestimmen. Sie sind oft sehr teuer und kosten in der Regel zwischen 850 € und 1300 € im Monat.
Die Anmeldung erfolgt direkt bei der betreffenden Einrichtung.
Mini-Kinderkrippen (0 bis 12 Jahre)
Die Mini-Kinderkrippen bieten eine Betreuung im kleineren Rahmen und sind dezentrale Einrichtungen, in denen bis zu 11 Kinder zwischen 0 und 12 Jahren betreut werden können (darunter maximal vier Babys unter einem Jahr). Ihr Ziel ist es, das Betreuungsangebot besonders für Familien in ländlichen Gegenden zu erweitern. Ihre Öffnungszeiten sind in der Regel flexibler als in den großen Kinderkrippen. Einige bieten eine durchgehende Betreuung von 5 Uhr morgens bis 23 Uhr an.
Pannenhilfe: die Kinderhorte (bis 8 Jahre)
Wie die Kinderkrippen können die Kinderhorte kommunale, vertraglich an den Staat gebundene oder private Einrichtungen sein. Die Betreuungszeit ist grundsätzlich auf 16 Stunden pro Woche begrenzt. Kinderhorte dienen Eltern eher gelegentlich als Behelfslösung im Betreuungsnotfall oder wenn sie ihr Kind an das Zusammenleben mit anderen gewöhnen möchten.
Für die Größeren: Kindertagesstätten und Schülerhorte (Maisons Relais)
– Kindertagesstätten nehmen Kinder auf, die eine Grundschule besuchen, d.h. im Alter zwischen 3 bzw. 4 und 12 Jahren (in bestimmten Fällen bis 18 Jahren). Sie betreuen die Kinder außerhalb der Schulstunden und während der Schulferien. Neben der Beaufsichtigung und Betreuung bieten diese Einrichtungen Hilfe bei den Hausaufgaben, pädagogische Aktivitäten und teilweise auch Mahlzeiten an.
– Schülerhorte (Maisons Relais) gibt es in jeder Luxemburger Gemeinde(in Luxemburg-Stadt werden sie „Foyers scolaires“ genannt. Sie bieten genau dieselben Dienstleistungen an. Als kommunale Einrichtung sind sie jedoch vorrangig Familien vorbehalten, die in der betreffenden Gemeinde leben, und Kindern, die dort zur Schule gehen.
GUT ZU WISSEN:
Die staatlich anerkannten Betreuungseinrichtungen (kommunal oder mit Vertragsbindung an den Staat) werden unter der Bezeichnung „Service d’Éducation et d’Accueil“ (Bildungs- und Betreuungseinrichtung), oder kurz SEA, zusammengefasst. Das bedeutet, dass sie bestimmte Qualitätskriterien erfüllen müssen, insbesondere in Bezug auf den Komfort, die Außen- und Innenbereiche für die Kinder, die Qualifikation des Personals, ausgewogene Mahlzeiten, die Pädagogik und sogar die Mehrsprachigkeit. Denn seit 2017 müssen die Einrichtungen mit Vertragsbindung an den Staat eine dreisprachige Betreuung auf Luxemburgisch, Französisch und Deutsch (den drei Amtssprachen des Landes) sicherstellen.
Das offizielle Verzeichnis aller Bildungs- und Betreuungseinrichtungen (SEA) in Luxemburg finden Sie hier.
Finanzielle Beihilfen: der Kinderbetreuungsgutschein Chèque-Service Accueil (CSA)
Ganz gleich, ob es sich um eine öffentliche oder private Kinderkrippe, eine Kindertagesstätte, einen Schul- oder Kinderhort handelt, falls Sie sich für eine staatlich anerkannte Betreuungseinrichtung (SEA) mit der Bezeichnung „CSA-Dienstleister“ entscheiden, können Sie von der vollständigen oder teilweisen Kostenfreiheit der Kinderbetreuungskosten profitieren.
- Kinder von 1 bis 4 Jahren haben Anspruch auf 20 Stunden kostenloser mehrsprachiger Betreuung pro Woche (46 Wochen pro Jahr, maximal 6 €/Stunde), und Familien mit geringem Einkommen auf bis zu 30 Stunden. Diese Unterstützung gewährt der Staat seit 2017 im Rahmen seines Programms zur mehrsprachigen Erziehung, um die Kleinsten in die französische und luxemburgische Sprache einzuführen.
- Kinder von 4 bis 12 Jahren (und zuweilen darüber hinaus),die eine Grundschule besuchen, haben Anspruch auf eine vollkommen kostenlose außerschulische Betreuung (sowie fünf kostenlose Mahlzeiten) während der Schulwochen, montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr. Außerhalb dieses Zeitraums und während der Schulferien beteiligen sich die Eltern finanziell entsprechend ihrer Einkommen und gemäß den Tabellen des CSA (Weitere Informationen auf der Website des Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend).
- Wie kommt man in den Genuss dieser Leistung?
– Vergewissern Sie sich zunächst, dass die Einrichtung als „CSA-Dienstleister“ durch das Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend anerkannt ist. Sie finden diese Information grundsätzlich leicht auf deren Website. Achtung: Nicht alle staatlich anerkannten Einrichtungen (SEA) besitzen automatisch die Bezeichnung „CSA-Dienstleister“!
– Beantragen Sie eine CSA-Mitgliedskarte (unbedingt erforderlich) bei der Zukunftskasse „Caisse pour l’Avenir des Enfants“ unter diesem Link. Achtung, die Karte ist nur ein Jahr lang gültig.
Steuerliche Absetzbarkeit
Sie können für die Kosten der Kinderbetreuung einen pauschalen Steuerfreibetrag von maximal 450 € pro Monat und 4500 € pro Jahr (für das Steuerjahr 2022) geltend machen, falls das Kind am 1. Januar des Steuerjahres unter 14 Jahre alt ist.
Wie sind die Betreuungskosten steuerlich zu behandeln?
Sie möchten für die Zukunft Ihrer Kinder sparen? Finden Sie die Lösung, die Ihren Bedürfnissen am besten entspricht. Lesen Sie dazu unseren Artikel zum Thema. Foyer bietet auch zwei einfache, flexible und steuerlich interessante Sparlösungen an. Entdecken Sie sie Lebensversicherung.
