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Das luxemburgische Bildungssystem: Schlüssel zum Verständnis

Mit seinen 660.000 Einwohnern, von denen 47 % Ausländer sind, hat Luxemburg ein Bildungssystem entwickelt, das perfekt zu seinem Image passt: multikulturell, flexibel und inklusiv. Die sprachliche Vielfalt an den Schulen ist bemerkenswert: Deutsch, Französisch und Luxemburgisch stehen bereits im traditionellen Grundschulunterricht auf dem Programm. Um seinen Bedürfnissen gerecht zu werden, stützt sich das Land auf ein öffentliches, privates und internationales Lehrangebot.

Organisation des luxemburgischen Bildungssystems

Die Schulpflicht in Luxemburg erstreckt sich vom 4. bis zum 16. Lebensjahr. Die Grundschulbildung ist in vier Zyklen unterteilt. Der erste Zyklus beginnt im Alter von 4 Jahren mit der obligatorischen Vorschule. Die Zyklen 2 bis 4 (6 bis 12 Jahre) entsprechen der Primarstufe. Die Standarddauer eines jeden Zyklus beträgt zwei Jahre.

Am Ende des vierten Zyklus wird in einem Verfahren für jedes Kind eine weiterführende Schule ermittelt. Im Rahmen regelmäßiger Treffen tauschen sich Eltern und Lehrende untereinander über ihre Standpunkte aus. Die Empfehlung zur schulischen Orientierung richtet sich nach den Leistungen, gemeinsamen nationalen Prüfungen und in bestimmten Fällen nach psychologischen Tests.

Für Kinder im Alter von 3 bis 4 Jahren wird auch eine einjährige fakultative „frühkindliche Erziehung“ angeboten.

Tipp: So finden Sie mühelos die richtige Schule in Luxemburg

Auf der Plattform atSchool.lu können Sie mithilfe verschiedener Filter nach der besten Schule suchen: Bildungssystem, privat/öffentlich, Schwerpunktsprache, spezielle Bedürfnisse. Zur besseren Orientierung finden Sie dort auch die Meinungen anderer Eltern zu den jeweiligen schulischen Einrichtungen.

Ein in Europa einzigartiges Schulsprachensystem

Ab dem ersten Zyklus findet der Unterricht in luxemburgischer Sprache statt, während die Kinder durch Spiele und alltägliche Aktivitäten zugleich auch an die französische Sprache herangeführt werden. Die in den Familien gesprochenen Sprachen erfahren eine hohe Wertschätzung. Das Ziel besteht darin, die Kinder auf die mehrsprachige Gesellschaft vorzubereiten, in der sie sich fortwährend weiterentwickeln werden.

Die Alphabetisierung in deutscher Sprache beginnt mit dem zweiten Zyklus. Außer im Fach Französisch wird Deutsch für die Mehrheit der Fächer zur vorherrschenden Unterrichtssprache. Französisch wird in Zyklus 2 zunächst nur mündlich unterrichtet und ab Zyklus 3 dann auch schriftlich.

In der klassischen Sekundarstufe bleibt Deutsch bis zum 3. Jahr die Hauptunterrichtssprache. Englisch wird im 2. Jahr als Fremdsprache eingeführt. Ab dem 4. Jahr wird dann Französisch zur Hauptunterrichtssprache für alle Schulfächer. Die einzigen Ausnahmen sind Deutsch und Englisch, die in ihren jeweiligen Sprachen unterrichtet werden. Ab dem 5. Jahr können die Schülerinnen und Schüler eine vierte Sprache (Italienisch oder Spanisch) dazu wählen.

Schulbesuch in Luxemburg: finanzielle Aspekte

Von den Schulbüchern bis zum Transport ist die öffentliche Schulbildung in Luxemburg völlig kostenfrei. Seit Januar 2023 erhalten 8010 Kinder ein kostenloses Mittagessen in der Schulkantine. Darüber hinaus können Familien mit geringem Einkommen über die Zentralstelle für schulpsychologische Beratung und Schulorientierung (CePAS) zusätzliche Beihilfen beantragen.

Ein System mit Gutscheinen für Kinderbetreuung (CSA) dient Familien als finanzielle Unterstützung, die im Dezember 2023 57.981 in Luxemburg ansässigen Kindern und 3581 Kindern von Grenzgängern zugute kam. Durch die CSA werden 1- bis 4-jährige, noch nicht eingeschulte Kinder 46 Wochen im Jahr 20 Stunden lang kostenlos betreut.

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Eine umfassende Unterstützung für den schulischen Erfolg aller Kinder

Schüler mit besonderem pädagogischem Förderbedarf erhalten diverse Unterstützungen:

  • Anpassung des Unterrichts.
  • Besuch bestimmter Kurse in anderen Klassen bei Bedarf.
  • Unterstützung durch speziell ausgebildete pädagogische Fachkräfte.
  • Aufteilung der Unterrichtsinhalte eines Lernzyklus auf drei anstatt zwei Jahre.
  • Psychologische Unterstützung.

Bei neu zugezogenen Schülern bewertet die Abteilung für die Einschulung von ausländischen Kindern (SECAM) zunächst die Sprachkenntnisse, um ihnen anschließend eine geeignete Klasse zuzuweisen. Dabei erleichtern interkulturelle Mediatoren die Kommunikation zwischen der Schule und den Familien.

Schülerhorte, Tagesstätten und Familienhelfer bieten für die Zyklen 2 bis 4 eine kostenlose Hausaufgabenhilfe an. Die Plattform Summerschool.lu bietet in den Sommerferien Nachhilfekurse mit Unterrichtsmaterialien an, die für alle zugänglich sind.

Gut zu wissen: ein vielfältiges Bildungsangebot

Um den Bedürfnissen seiner Bevölkerung gerecht zu werden, bietet Luxemburg drei unterschiedliche Bildungswege an:

– Öffentliche Schulbildung auf Luxemburgisch: kostenlos zugänglich in den 170 Grundschulen der 100 Gemeinden des Landes sowie in den weiterführenden Schulen.

– Internationale öffentliche Schulen: Diese Einrichtungen ohne Schulgebühr funktionieren nach den Regeln des europäischen Systems. Die Schulen Differdingen & Esch an der Alzette, Junglinster, Bad Mondorf, Edward Steichen in Clerf, Anne Beffort in Mersch und Gaston Thorn bieten verschiedene Sprachabteilungen an: Französisch, Englisch, Deutsch.

– Privatschulen: Diese Schulen bieten eine große Bandbreite unterschiedlicher Programme an (französisch, europäisch, Montessori etc.). Einige von ihnen erhalten staatliche Zuschüsse, um sie für die Familien erschwinglicher zu machen. Es gibt in Luxemburg etwa ein Dutzend private Grundschulen.

Anerkanntes pädagogisches Fachwissen

In Luxemburg existiert ein ausgedehntes Netzwerk an Fachkräften, die sich für die schulische Inklusion einsetzen:

  • Psychopädagogische Zentren.
  • Nationale und regionale Kommissionen.
  • Spezialisierte Lehrkräfte.

Der Erfolg dieses Ansatzes ist bemerkenswert: Weniger als 1 % der Schüler besuchen eine Sonderschule.

Im Schuljahr 2024/2025 sind in den öffentlichen Grundschulen 6438 Lehrkräfte tätig, von denen 87,4 % verbeamtet sind. In der Sekundarstufe sind 5982 Lehrende beschäftigt, wobei die Geschlechterverteilung recht ausgeglichen ist (55,1 % Frauen, 44,9 % Männer).

Luxemburg meistert erfolgreich die Herausforderung eines inklusiven Bildungssystems, das den Anforderungen einer multikulturellen Gesellschaft gerecht wird. Die Fähigkeit, akademische Exzellenz, soziale Inklusion und Mehrsprachigkeit miteinander in Einklang zu bringen, macht das luxemburgische Schulsystem zu einem einzigartigen Modell in Europa. Die Vielfalt des Schulangebots, die finanzielle Zugänglichkeit und die individuelle Förderung zeugen von einem starken politischen Willen, jeder Schülerin und jedem Schüler die bestmöglichen Erfolgschancen zu bieten.

Die drei wichtigsten Punkte:

  1. Ein kostenfreies öffentliches Schulsystem mit einer Auswahl an nationalen und internationalen Angeboten, die auf eine zunehmend multikulturelle Bevölkerung zugeschnitten sind.
  2. Ein progressiver und strukturierter sprachpädagogischer Ansatz, der dafür sorgt, dass alle Schüler am Ende ihrer Schullaufbahn mindestens drei Sprachen beherrschen.
  3. Umfassende Betreuung und Unterstützung – vom außerschulischen Bereich bis hin zu finanziellen Hilfen. Ein System, das für alle Schülerinnen und Schüler, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrer Situation, eine bestmögliche Chancengleichheit garantiert.

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